Der LBO gibt jedes Jahr einen Kostenindex heraus, der die aktuelle Kostenentwicklung für das private bayerische Omnibusgewerbe in Bayern darstellt. Die Kostenentwicklung wird auf der Grundlage der statistischen Angaben des bayerischen Landesamtes und des Bundesamtes sowie der Tarifabschlüsse ermittelt. Der Kostenindex berücksichtigt die spezifischen Kosten für das private bayerische Omnibusgewerbe, aufgeschlüsselt nach den Kostenarten:
- Personalkosten
- Treibstoffkosten
- Reifen/Reparatur/Ersatzteile
- Fahrzeugkosten
- Abschreibungen
- sonstige Kosten
Prognose für 2024: Personal- & Treibstoffkosten
Personal- & Treibstoffkosten
Die Betriebskosten von Busunternehmen werden überwiegend durch die Personal- und Treibstoffkosten geprägt.
Treibstoffkosten
Die Dieselkosten stellen dabei in der Regel den zweitgrößten Kostenblock dar und unterliegen großen Preisschwankungen.
• Von 2013 bis 2016 sind die Rohölpreise deutlich gefallen, was auch zur Folge hatte, dass die Dieselpreise gesunken sind.
• In den Folgejahren 2017/18 wurden wieder deutliche Preissteigerungen im Treibstoffbereich festgemacht.
• 2020 sind die Dieselpreise erneut deutlich zurückgegangen.
• Im Jahr 2021 und 2022 gab es drastische Steigerungen im Treibstoffbereich. Allein 2022 stiegen die Dieselpreise um über 44 Prozent.
• 2023 und 2024 gingen die Dieselpreise zurück, liegen aber immer noch auf einem deutlich höheren Niveau als vor 10 Jahren.
Berücksichtigen Sie bei Ihren Kalkulationen auch, dass die CO₂-Steuer in den nächsten Jahren stetig steigen wird. Der CO₂-Preis für fossile Kraftstoffe im Verkehr und beim Heizen, stieg zum 1. Januar 2025 auf 55 Euro pro Tonne. Ab 2026 soll sich der Preis durch die Versteigerung von begrenzt verfügbaren CO₂-Zertifikaten bilden – in einem Korridor zwischen 55 bis 65 Euro je Tonne. 2026 würde Diesel dann rund 19 Cent mehr pro Liter kosten, als das ohne die Abgabe der Fall wäre. Wie weit der CO₂-Preis danach noch ansteigt, soll sich aus Angebot und Nachfrage ergeben.
Jahr | Preis Co2/Tonne | Preisanstieg/Liter Diesel |
2021 | 25 Euro | ca. 8 Cent |
2022 | 30 Euro | ca. 9,5 Cent |
2023 | 30 Euro | ca. 9,5 Cent |
2024 | 45 Euro | ca. 14,2 Cent |
2025 | 55 Euro | ca. 17,3 Cent |
2026 | 55-65 Euro | ca. 18,9 Cent |
Quelle: ADAC/31.1.2025 - Der Anstieg des CO2-Preises bezieht sich immer auf das Basisjahr 2020. Bei den Preisangaben handelt es sich um Bruttopreise.
Wir empfehlen grundsätzlich, die vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Dieselpreise (Abgabe an Großverbraucher) regelmäßig zu überprüfen. Diese Zahlen werden vom LBO monatlich in verschiedenen Grafiken und Tabellen (u.a. monatliche, jährliche Dieselpreisentwicklung) aufbereitet und sind für LBO-Mitglieder auf der LBO-Homepage (www.lbo-online.de) unter Service/Downloads/Dieselpreise abrufbar.
Personalkosten
Der Kostenindex 2024 berücksichtigt die Lohnerhöhung zum 1.4.2024. Die durchschnittliche Personalkostenerhöhung für das private bayerische Omnibusgewerbe liegt 2024 bei + 11,66 Prozent.
Mindestlohn
Zum 1. Januar 2025 ist der Mindestlohn pro Stunde auf 12,82 Euro angestiegen. Das entspricht einer prozentualen Erhöhung von 3,3 Prozent im Vergleich zu 2024 (12,41 €). Durch die Erhöhung des Mindestlohns ab 01.01.2025 auf 12,82 Euro, steigt automatisch die neue Minijobgrenze von aktuell 538 Euro auf 556 Euro (12,82 x 130 Stunden: 3 Monate) – vgl. § 8 Abs. 1a SGB IV.
Bitte beachten Sie, dass im Zuge des aktuellen Bundestagswahlkampfs von verschiedenen Parteien eine Erhöhung des Mindestlohns auf 15 Euro gefordert wird. Es ist also nicht auszuschließen, dass eine künftige Bundesregierung erneute eine politische Erhöhung vornehmen wird.